Sich selbst helfen, leichter gesagt als getan. Wie geht das eigentlich? Oft wünschen wir uns Hilfe von außen. Von Freunden, der Familie, dem Partner, dem Haustier. Das ist auch völlig in Ordnung, kann einem viel Halt und Sicherheit geben. Aber wie sieht das ganze in Zeiten von Corona aus, wenn man sich nicht jederzeit mit all den Menschen umgeben kann, die einem lieb sind? Jetzt, noch mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt, ist es ein wertvolles Geschenk, dass wir unsere eigenen Gedanken steuern können. Wir haben es selbst in der Hand Resilienz aufzubauen und uns zu motivieren, zu besänftigen oder zu beruhigen. Resilienz durch Yoga aufzubauen geht einfacher als gedacht. Wir sagen dir wie!
Resilienz ist wie Bambus im Wind
Resilienz ist die Kraft, die du im Inneren aufbaust. Das kannst du dir vorstellen wie Bambus im Wind: belastbar, voller Spannkraft und Widerstandskraft, aber trotzdem nachgiebig und elastisch. So wie du deinen Körper in deiner Asana-Praxis stärkst, dehnst und flexibel hältst, so kannst du auch deinen Geist durch gezielte Übungen und Meditation erreichen. Yoga kann dir dabei helfen ruhiger und konzentrierter zu werden. Diese Klarheit wiederum hilft dir dabei deine Gedanken bewusst zu lenken um Licht und Positivität in dein Leben einzuladen. Keine Bange, Meditation bedeutet nicht immer das Sitzen in kompletter Gedankenleere, sondern kann auch das bewusste Steuern deiner Gedanken beschreiben. Dazu haben wir zwei Übung für dich vorbereitet, die dir helfen können deinen Geist zu stärken und Resilienz durch Yoga aufzubauen.
Warum innere Stärke gerade jetzt so wichtig ist
Momentan befinden wir uns im zweiten Lockdown, haben uns soweit an Social Distancing gewöhnt, das Maske tragen ist auch schon Teil der täglichen Routine geworden. Trotzdem stellt uns Covid-19 immer wieder vor neue Herausforderungen. Wir freuen uns schon besonders darauf wieder unsere Liebsten zu umarmen. Geht es dir vielleicht genauso? Unser Alltag hat sich geändert, wir haben neue Verhaltensmuster eingeführt. Aber heißt das etwa, dass es uns leicht fallen muss, nur weil wir uns an etwas gewöhnt haben und unser bestes geben uns und unsere Mitmenschen zu schützen? Ganz und gar nicht. Genau so wie du dich gerade fühlst ist es okay. Jedes deiner Gefühl ist ein Teil von dir und völlig in Ordnung. Mit den folgenden zwei Übungen möchten wir dir zeigen, dass du innere Stärke, also Resilienz durch Yoga, selbst aufbauen kannst.
Übung Nr. 1 für Resilienz durch Yoga: Journaling für Selbstfürsorge
Was du dafür brauchst: Yogamatte, Zettel oder Tagebuch, Stift, 15 Minuten
Selbstfürsorge ist momentan noch wichtiger als sonst schon. Fällt es dir leicht deine eigenen Bedürfnisse zu definieren? Hörst du ab und an in dich hinein, um herauszufinden was dir wirklich gut tut? Wenn du magst, nimm dir heute etwas Zeit dafür. Schon 15 Minuten können unglaublich wirksam sein.
Rolle gerne deine Yogamatte aus, lege dich in Savasana, schließe deine Augen und beobachte für einen Moment (2-3 Minuten) nur deinen Atmen. Probiere ihn nicht zu bewerten. Lass jeden neuen Gedanken vorbeiziehen und bewerte ihn nicht. Lass jeden deiner Gedanken einfach sein. Stell dir vor, wie deine Gedanken zu Wolken werden. Erlaube dir für diesen Moment einfach präsent zu sein und bringe deine Aufmerksamkeit immer wieder zu deinem Atmen zurück. Wie er durch deine Nase hinein und heraus strömt. Immer wieder. Spüre wie deine Yogamatte dich trägt und du gerade einfach bist. Zieh nach den 2-3 Minuten gerne deine Knie heran, bringe deine Stirn in Richtung deiner Knie, umarme dich selbst, mach dich ganz klein, verweile hier so lange es sich für dich gemütlich anfühlt. Komm danach langsam in eine Position, in der du Schreiben kannst. Vielleicht im Sitzen oder in Bauchlage auf deiner Yogamatte?
Nimm dir deinen Zettel oder Tagebuch und einen Stift
Bringe dein Bewusstsein zum Thema Selbstfürsorge und was du dir selbst Gutes tun kannst.
Notiere immer erst die Frage, dann ohne Bewertung direkt ersten Dinge, die dir einfallen.
1. Was sind die kleinen Dinge im Alltag, die mir gut tun?
2. Was macht mich stark? Wodurch fühle ich mich gestärkt?
3. Was kann ich also tun um mich gut und stark zu fühlen?
4. Wie möchte ich diese Dinge in meinen Alltag integrieren und einen Teil meines Lebens werden lassen?
Erlaube dir eigene Strategien für mehr Glück und Stärke zu formulieren. Das können all die kleinen Dinge des Alltags sein, die momentan in deinem zu Hause möglich sind. Vielleicht hilft es dir ein warmes Bad zu nehmen, die Lieblingssuppe zu essen, ein gutes Buch zu lesen, regelmäßiges Yoga zu machen, den Körper ganz in Ruhe einzucremen oder mit deinem Hund oder deiner Katze zu kuscheln? Bewerte deine intuitiven Ideen nicht, nimm sie an, setz sie um!
Wenn du alle Fragen für dich beantwortet hast und deine kleine Glücksstrategie notiert hast, kannst du noch einmal in Rückenlage auf deine Matte kommen. Spüre erneut wie deine Yogamatte dich trägt und du gerade einfach sein darfst. Zieh gerne erneut deine Knie heran, bringe deine Stirn in Richtung Knie, umarme dich selbst, mach dich ganz klein, lächle. Bedanke dich bei dir selbst, dass du dir Zeit für dich genommen hast. Du hast in dein Glück investiert und das ist unglaublich wertvoll. Komme wann immer dir an einem langen Lockdowntag danach ist in diese gemütliche Umarmung von dir selbst zurück und erinnere dich dann an all die Dinge, die du für dich selbst tun kannst, um dich gut und stark zu fühlen. Du bist stark!
Übung Nr.2 für Resilienz durch Yoga: Geschützt durch Licht, eine Meditation
Was du dafür brauchst: Yogamatte, Bolster oder Block und 5-10 Minuten.
Vielleicht hast du eine*n Lockdown-Partner*in/Mitbewohner *in, welche*r dir diese Übung vorlesen kann?
Finde Ruhe auf deiner Yogamatte. Wähle einen Sitz deiner Wahl wie zum Beispiel den Lotussitz, den halben Lotussitz oder mit untergeschlagenen Beinen, wenn deine Knie das zulassen. Nutze gerne einen Block oder Bolster für einen aufrechten Sitz. Spüre deine Sitzbeinhöcker, richte dich darüber auf. Atme einige Male ruhig durch deine Nase ein und aus. Lasse deinen Atem entspannt fließen. Schließe deine Augen, stelle dir vor wie dich ein helles Licht umgibt. Visualisiere wie dieses Licht ganz hell strahlt und dich umgibt.
Das goldene Licht baut sich um deinen Körper wie ein helles Schutzschild auf. Nimm dir einige Atemzüge für diese Vorstellung Zeit. Lass das Licht langsam noch heller und goldener werden. Mit jedem Atemzug umgibt dich das Licht ein wenig mehr. Wenn du verinnerlicht hast, wie das Schutzschild dich umgibt, dann probiere unangenehme Dinge, wie Stress, Sorgen, Viren und Zweifel, die dich beschäftigen ebenfalls zu visualisieren. Lass diese allerdings nicht in das Licht eindringen, welches dich umgibt. Probiere es einige Male bis sich ein Gefühl der Wärme und Sicherheit in dir ausbreitet. Wiederhole die Affirmation ‘Ich bin stark’. Mit der Einatmung kannst du ‘ich bin’ und mit der Ausatmung ‘stark’ wiederholen. Nimm dir auch dafür noch einen Moment Zeit. Diese Übung kannst du auf deiner Yogamatte oder in jeder anderen Situation üben, wenn du dich nach Sicherheit sehnst.
Die Kraft, die du im Inneren trägst
Diese Übungen kannst du jederzeit wiederholen um dich und deinen Geist zu stärken. Wir hoffen dir damit Impulse für mehr Resilienz zu schenken, für all die Kraft, die du in dir trägst. Wie deine Ernährung sich auf deinen Geist auswirkt haben wir dir in einem anderen Blogeintrag aufgeschrieben. Spannend wie Lebensmittel auch auch geistig-seelische Wirkungen haben, oder?
Foto Credits: Isabel Winckler