Yogalehrerin Dominika Koprdova lebt in Kopenhagen und kennt das Bedürfnis immer wieder Erdung finden zu wollen im städtischen Alltags-Trubel – heute teilt sie dafür ihre ganz eigenen Grounding Tipps mit dir. Wir hoffen, dass dich ihre Erdungs-Rituale inspirieren und wir freuen uns dir heute Ideen zu geben, wie auch du deine Wurzeln wieder wachsen lassen und zur Ruhe kommen kannst. Viel Spaß beim Lesen, Bewegen und Ankommen. Besonders kannst du dich auch auf Ihre Podcast und Musik Tipps freuen!
Grounding Tipps von Dom
Kennst Du das Gefühl, wenn Du überall und nirgends gleichzeitig bist? Es ist ganz natürlich, dass man sich entwurzelt fühlt, dass man manchmal ohne Richtung und Ziel durch den Alltag hetzt. Dann schleichen sich bei mir bewusste Erdungspraktiken ganz intuitiv in meine Tage ein, als wäre es der natürliche Ruf des Körpers nach Verbindung.
Genau wie Bäume, die starke Wurzeln brauchen, die sie mit Nährstoffen versorgen, brauchen auch Menschen das Gefühl, in sich selbst geerdet zu sein, verwurzelt in ihrem Körper, getragen von ihrem sozialen Netzwerk und gehalten von der Erde, um mit mehr Leichtigkeit zu funktionieren. Die Erdung ist ein kontinuierlicher Prozess, der wie alles andere auch Schwankungen unterliegt. Aber genau da kommen die bewussten Praktiken ins Spiel – zu wissen, dass die Dinge vielleicht nie zu 100 % Sinn machen werden, aber sich selbst, dem inneren, tiefen Wissen und dem Bauchgefühl zu vertrauen, ist das, woran wir alle manchmal erinnert werden müssen.
Hier sind meine Lieblingspraktiken, mit denen ich mich an das erinnere, was mir wichtig ist, mit dem ich mich verbinde und in das ich zurückkehre, wenn ich mich entwurzelt fühle. So finde ich Erdung (Grounding).
Körperliche Praxis
Die körperliche Yogapraxis ist meine zweite Sprache. Die Art, wie ich mich bewege und atme, spiegelt wider, wie ich mich fühle. Und das funktioniert in beide Richtungen! Ich spüre den Frieden und die Stabilität in dem Moment, in dem mein Bewusstsein in meinen Körper eindringt – in meine Haut, meine Knochen, mein Bindegewebe. Auf meiner Yogamatte öffnet sich mir ein Raum um all das zu erkunden.
Ich liebe tiefe, lang gehaltene Yin-Formen mit geschlossenen Augen. Sie sind sensationell. Mir geben sie Zeit, in die Schwerkraft hineinzuspüren und erlauben dir, wirklich zu spüren, wie dein Körper für dich atmet. Sie helfen mir sehr Erdung (also Grounding) zu finden.
Einfache sitzende Haltungen wirken wahre Wunder!
Suche dir einen Schneidersitz und lehne dich zur Seite, um eine sanfte Seitenbeuge zu finden. Sprich mit den Beinen, die dir das Gehen, Laufen und Tanzen ermöglichen. Mit den Armen, mit denen du dich und andere umarmen kannst, mit der Wirbelsäule, die dich aufrecht hält, und mit dem Gesicht, das dir erlaubt, dich auszudrücken. Verweile hier, atme 3-5 Minuten bewusst und wiederhole die Übung auf der anderen Seite. Schließlich beugst du dich über deine gekreuzten Beine für eine sitzende Vorwärtsbeuge und entspannst deinen ganzen Körper auf deiner hejhej-mat.
Ich liebe auch aktive Vorwärtsbeugen
Ich liebe auch aktive Vorwärtsbeugen – sie sind introspektiv, erfordern deine volle Aufmerksamkeit und repräsentieren deine innere Kraft, deine innere Weisheit. Achte dabei auf den Atem. Beim Einatmen verlängert sich deine Wirbelsäule, beim Ausatmen spürst du vielleicht mehr Tiefe in der Form.
Ein weiterer Tipp ist, sich Zeit nur für sich selbst zu nehmen.
Weg vom Treiben und einfach mal Treibenlassen. Dabei höre ich gerne Musik, eine meiner Lieblingsmethoden, um wieder zu mir zu kommen und alle Gefühle zu spüren. Dabie genieße ich die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen. Ich glaube, dass es das A und O ist, mit sich selbst im Reinen zu sein, egal was passiert. Von meditativen binauralen Klängen bis hin zu fröhlichem Wahnsinn – Musik erinnert mich daran, dass das Menschlichste ist, zu fühlen, sich zu verbinden und zu erleben.
Diese Musik höre ich gerne
Chihei Hatakeyama hat sehr sanfte Stücke wie dieses hier namens Ferrum oder James Blake hat ein ganzes Album nur mit verträumten Soundscapes, die wunderschön sind! Es heißt Wind Down. Schwungvolle Lieder kann ich alles von Fred empfehlen!
Ich höre auch Podcasts, schreibe Tagebuch über meine chaotischen Gedanken und rufe meine besten Freunde an. Es sind diese einfachen Dinge, diese kleinen Momente des Lebens, die am meisten zählen. Es ist das, was dich verwurzelt, was dich erhebt.
Podcast Empfehlungen für dich
Was Podcasts angeht, höre ich mir gerne On being mit Krista Tippett an. Er ist einfach zu hören, aber man lernt trotzdem eine Menge und wird inspiriert, die Dinge anders zu sehen. Eine wunderschöne Episode ist mit dem Dichter Ocean Vuong. Sie heißt A Life Worthy of Our Breath. Ocean’s Art, die Welt zu sehen, ist so poetisch. Der akustische Ökologen Gordon Hempton definiert in der Folge Silence and the Presence of Everything Stille als Präsenz. Sehr hörenswert. Und in der Folge mit dem Autor Ross Gay (Folge: Tending Joy and Practicing Delight) wird erklärt, wie man sich darin übt, mehr Freude zu sehen.
Viel Spaß beim Reinhören!
Danke Dominika vom ganzen hejhej Team für deine Mühe und Gedanken zum Thema Grounding, deine Musikempfehlungen und Podcast-Tipps.
Alle Bilder hat Dominika auf ihrer eher hellen hejhej-mat aufgenommen.
Hier findest du Dominika auf Instagram.